Die "Vetter-Story"

richard fetter

Der Erfinder

Wenn man eine Idee hat, eine Vision, dann darf man nicht eher Ruhe geben, bis sie verwirklicht ist.

Mit diesem Lebensgrundsatz läßt sich das Schaffen von Richard Vetter in wenigen Worten beschreiben.

Die wohl bedeutendste Erfindung von Richard Vetterist die Nutzbarmachung der latenten, verborgenen Energie in den Brennstoffen Gas und Öl. Mit seiner Entdeckung der nahezu restlosen Energieausnutzung durch Kondensation erfuhr die traditionelle Heizungstechnik eine grundlegende Erneuerung.

Neben vielen Ehrungen wurde ihm 1986 für seine wegweisenden Arbeiten die Diesel-Medaille verliehen.
Eine Auszeichnung, die nur sehr wenigen zuteil wird. Unter den Diesel-Medaillenträgern finden sich Namen wie Ferdinand Graf von Zeppelin, Carl-Friedrich Benz oder Wernher von Braun.


Die Idee

ofenAm Anfang war die Frage warum die Abgase mit einer Temperatur von 200 °C und mehr durch den Schornstein gejagt werden, um die Luft unnötigerweise aufzuheizen, obwohl eigentlich die Innenräume beheizt werden sollten. Damit war die Idee zur Nutzung der Abgaswärme geboren. Bereits Anfang der 60er Jahre entwickelte Richard Vetter die Grundzüge seines revolutionären Heizsystems. Dazu hat er die Brennertechnik im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf gestellt. Der Brenner war ab sofort nicht mehr unten, sondern oben angeordnet. Die Abgasluft wurde nicht direkt in den Schornstein, sondern über großflächige Wärmetauscher geleitet, um ihre Restwärme zu nutzen. Der Brennwertkessel war erfunden.


Die Patente

Mit mehr als 100 aktuellen deutschen und internationalen Patenten hat Richard Vetter seinen festen Platz unter den großen Erfindern Deutschlands. Allein 22 Patente sind in dem VERITHERM Voll-Brennwertkessel umgesetzt.
Sie sind das Geheimnis für den Vorsprung in der Grundtechnik und den vielen durchdachten Details.
Klicken Sie hier um alle Patente zu sehen!

Weitere patentierte Verfahren und Konstruktionen in angrenzenden, aber auch ganz anderen Gebieten wurden in der Vergangenheit realisiert.

Einsatzgebiete:

  • Wärmerückgewinnung
  • Kraft-Wärme-Kopplung
  • Fußboden-/Decken-/Wandheizung
  • Das Mini-Kraftwerk

Kampf gegen Bürokraten

Ein Erfinder, ein neues umweltschonendes Heizsystem und ein jahrelanger Kampf gegen Bürokraten.

Wie so oft bei revolutionären Neuerungen, werden die Erfindungen nicht mit offenen Armen aufgenommen. Streng nach dem Motto "Das nicht ist, was nicht sein darf" hatte Richard Vetter bei der Durchsetzung seines Heizsystems mit vielen Widerständen zu kämpfen. Er verfolgte jedoch unbeirrt sein Ziel. Das Ergebnis war nach konsequenter Weiterentwicklung des Vetter-Ofens mit Brennwerttechnik die Serienreife im Jahre 1982. Doch damit war der Leidensweg der Vetter-Erfindung noch nicht zu Ende. Bis in die heutigen Tage reicht der Kampf gegen unlautere Methoden des Wettbewerbs und immer wieder neue Stolpersteine von Instituten und Behörden.

Eine Geschichte, die es wert war, in einem Buch zusammengefaßt zu werden. Peter Gatter, ehemaliger Leiter des Polit-Magazins "Panorama", hatte es in seinem Geleitwort zu diesem Buch wie folgt treffend ausgedrückt: "Dies ist die Geschichte eines Müllermeisters aus Peine-Dungelbeck, der eine Erfindung gemacht hat. Eine großartige, revolutionäre Erfindung, die aber gegen jahrhundertealte Regeln und Normen verstößt ...

... und es scheint, als habe sich an den Grundprinzipien dieses Umgangs seit Galileo Galilei und dem Schneider von Ulm nichts geändert. Wer eine Erfindung gemacht hat, der muß auch heute noch mit Widerstand, Gegenwind und Gelächter rechnen."


Pressenotizen

Lesen Sie hier, was die Presse über Richard Vetter und seine Erfindung zu berichten hatte.

Brennwertkessel mit zwei Wärmetauschern

Pressemitteilung in der Fachzeitschrift Bauen & Renovieren, Ausgabe 01-00

Höchste Energieausbeute, niedrige Abgastemperaturen und stark reduzierter Schadstoffausstoß sind Argumente, die für die Brennwerttechnik sprechen. Diese Technik nutzt im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen die Kondensationswärme des Wasserdampfes, der bei der Verbrennung entsteht: Die Verbrennungsgase werden nicht direkt in den Schornstein, sondern über großflächige Wärmetauscher aus Edelstahl geführt, wo sie abkühlen und noch im Kessel kondensieren. Durch die Kondensation wird die latente Wärme des Wasserdampfes frei und kann dem Heizsystem zugeführt werden. In der Heiztechnik wird dieser Vorgang als Brennwertnutzung bezeichnet.

Eine Besonderheit der Veritherm "Voll-Brennwertkessel" ist der zusätzliche, patentierte Kunststoffwärmetauscher, der eine weitere Abkühlung der Abgastemperatur bewirkt, wodurch die Restwärme - im Gegensatz zu anderen Systemen - fast vollständig zurückgewonnen werden kann. Durch den zweiten Wärmetauscher liegt die Abgastemperatur permanent unter 30 °C und ermöglicht ganzjährig die Nutzung latenter Wärme. Ebenfalls patentiert ist die Abgasführung mit Absaugventilation, die die Abgastemperatur weiter senkt. Zur Abgasleitung genügen bei diesem System handelsübliche Kunststoffrohre. Bei diesen Brennern liegen die Verbrennungsverluste laut Hersteller unter 0,5 %. Damit lässt sich eine Heizkostenersparnis von bis zu 50 % erzielen. Angeboten werden Öl- und Gas-Kessel für 10 bis 400 kW.

"Erfindung öffentlich fördern"

Pressemitteilung in der Braunschweiger Zeitung vom 29.11.99
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz bricht Lanze für Richard Vetter

DUNGELBECK (pif) Seit Jahren kämpft der Erfinder Richard Vetter um die Anerkennung seiner Brennwertkessel. Jetzt brach der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) in Bonn eine Lanze für den Dungelbecker. Das ist das Ergebnis eines Symposiums, das jüngst bei Veritherm, Vetters Firma, in Peine stattfand.

Der BBU will künftig die Öffentlichkeit intensiv und schonungslos über die Brennwertkessel aufklären, die derzeit auf dem Markt sind. Damit sollen die Vorteile von Vetters Erfindung eindeutig in den Vordergrund gerückt werden. So heißt es in einem Strategie-Papier. Damit will der Verband in die Kerbe der Diskussion schlagen, die gerade durch die weltweite Klima-Problematik und die Umsetzung der Agenda 21 läuft.

Ziel des BBU ist es zugleich, die öffentliche Förderung mittelständischer Innovationen zu forcieren. Denn lange hatte Vetter unter Missachtung relevanter Gruppen zu leiden. Sein Brennwertkessel setzte sich in der Folge bisher nicht durch. Der Verband will sich daher künftig mehr mittelständischen Unternehmern zuwenden und diese fördern. Das habe bereits in Peine seinen Anfang genommen, heißt es.

Der Vorsitzende der Umweltkommission des Bundesverbandes der Mittelständischen Wirtschaft, Dr. Peter Menke-Glückert, unterstrich: "Die Zukunft unserer Wirtschaft hängt nicht nur von einer innovativen Förderung des Mittelstands ab. Es ist auch notwendig, dass dies unter ökologischen Aspekten geschieht". Er begrüßte daher die Initiative des BBU.

Die Notwendigkeit von "echter" Brennwerttechnologie stellte der Diplom-Ingenieur Manfred Beckmann aus Seevetal heraus: "Durch die Nutzung von fast 100 % der möglichen Energie können die Ressourcen der fossilen Energieträger effektiv geschont werden." Gleichzeitig werde eine bemerkbare Schadstoffemission erreicht. Er unterstrich zudem noch einmal, dass die Verbrennungsverluste von Vetters Erfindung weniger als ein Prozent betragen. Die Abgastemperatur übersteigt dabei nicht 30 °C.

Kürzlich hat der 80jährige zudem einen Zehn-Kilowatt-Ofen vorgestellt, der eigens für Häuser ohne Keller konzipiert ist. Damit rundete er, nach eigenen Worten, seine umfangreiche Produktpalette ab. Vetter schätzt, dass durch die optimale Nutzung der Energie in einem durchschnittlichen Haushalt zwischen 500 und 1500 Mark an Heizkosten im Jahr gespart werden könnten. Dazu käme aber noch, dass durch die niedrige Abgastemperatur die nach einigen Jahren notwendige Schornsteinsanierung geringer ausfällt. Der Dungelbecker Vetter geht teilweise sogar davon aus, dass wegen der geringen Temperatur gar kein Schornstein mehr nötig ist.

"Erfindung ist einfach und genial"

Pressemitteilung in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 24.11.99
"Erfindung ist einfach und genial"
Ofenbauer aus Peine erhält von Umweltschützern und Unternehmern Unterstützung

Peine. Auch mit 80 Jahren kämpft der Peiner Erfinder Richard Vetter um die Anerkennung seines Sparofens. Jahrelang war es um Vetter still geworden, aber jetzt ist er wieder da, trotz zahlloser Widrigkeiten, die sich ihm immer noch in den Weg stellen. Inzwischen hat er seinen Ofen, den er unter der Bezeichnung "Veritherm" vertreibt, mit 22 Patenten abgesichert. In dem hart umkämpften Markt der energiesparenden Heizsysteme setzt die Konkurrenz dem Mittelständler aus Peine jedoch mit ihren Marketingabteilungen und ihrem besseren Zugang zu Genehmigungsbehörden mehr denn je zu.

Der Peiner Erfinder hatte einen Sparofen entwickelt, der - anders als herkömmliche Heizsysteme - ohne Schornstein auskommt, weil die heiße Abluft auf weniger als 30 °C heruntergekühlt wurde. Die Idee spaltete die Heizungsfachleute in Bedenkensträger und Anhänger. Letztere fanden sich vor allem in der Kundschaft, die sich den Sparofen, der Heizungsrechnungen bis um die Hälfte kürzte, gern einbauen ließ. Am meisten ärgert es den Erfinder, dass der verkaufsfördernde Begriff der "Brennwerttechnik" auch von der Konkurrenz in ihrem Kampf um Kunden ins Feld geführt wird, obwohl er aus einem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 19. März 1998 herausliest, dass nur er den einzigen echten Brennwertkessel herstellt.

Seit kurzem hat der Einzelkämpfer Vetter mächtige Mitstreiter aus dem Umweltbereich und der mittelständischen Industrie gewonnen. Auf einem Symposium des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz sicherten Vertreter des Bundesverbandes der Mittelständischen Wirtschaft (BVMW), der Heizungsbranche, der Wissenschaft und der Kommunen Vetter ihre Unterstützung zu. Für Peter Menke-Glückert vom BVMW ist Vetter ein "Bilderbuch-Unternehmer". Seine Erfindung sei "so genial wie einfach, dass er ständig dafür ausgelacht worden ist."

Zunächst will sich das in Peine geschmiedete Vetter-Bündnis für die Umsetzung der Brennwerttechnologie auf der Basis des Vetter-Ofens einsetzen, Verbraucheraufklärung betreiben und adäquate Normen schaffen. Später will es für andere innovative Mittelständler ähnliche Kampagnen starten. Wolfgang Guhle, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BBU, begründet die Vetter-Kampagne mit der schwachen Durchsetzungskraft der kleinen und mittleren Unternehmen, ihrer mangelhaften öffentlichen Förderung und ihren Problemen, sich Zugang zum Markt zu verschaffen.

Der Kampf um die notwendigen amtlichen Genehmigungen zermürbte indessen den Mann, der lieber in der Werkstatt an Verbesserungen tüftelte. Anders als den etablierten Ofenfirmen, die ähnliche Sparöfen entwickelten, standen aber Vetter weder staatliche Fördertöpfe noch Konstruktionsabteilungen zur Verfügung. Dennoch entwickelte er den Ofen 1984 bis zur Serienreife und erwarb neben den Patenten die begehrte Dieselmedaille, die höchste Auszeichnung in Deutschland für Erfinder.

Neues Bündnis zur konsequenten Nutzung der Brennwerttechnik geschmiedet.

Pressemitteilung des BBU vom 18.11.99
BBU bricht Lanze für VERITHERM!
Ofenbauer aus Peine erhält von Umweltschützern und Unternehmern Neues Bündnis zur konsequenten Nutzung der Brennwerttechnik geschmiedet.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. hat auf einem Symposium in Peine am 17.11.1999 eine Kampagne gestartet, die Staat und Gesellschaft veranlassen soll, umwelttechnischen Innovationen aus dem Mittelstand endlich die notwendige Beachtung und Förderung zukommen zu lassen. "Die im Rahmen der UNO vereinbarte Umsetzung von Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung lässt sich in Deutschland nur verwirklichen, wenn die innovativen Potentiale der kleinen und mittleren Unternehmen stärker genutzt werden", erklärte geschäftsführendes Vorstandsmitglied Wolfgang Guhle auf der Pressekonferenz am 18.11.1999 in Hannover. Dies führe nicht nur zu einer spürbaren und notwendigen Reduzierung der Umweltbelastung, sondern auch zu relevanten Einsparungen in den privaten und öffentlichen Haushalten und zur Sicherung und Ausbau von qualifizierten Arbeitsplätzen in mittelständischen Unternehmen.

Den Auftakt dieser Kampagne bildet eine Aktionsgemeinschaft des BBU zusammen mit mittelständischen Unternehmen und Verbänden, die im Rahmen des Symposiums bei dem Brennwertkessel-Hersteller VERITHERM gegründet wurde. Damit soll konkret der wegweisenden Innovation des Erfinders Richard Vetter zum Durchbruch verholfen werden, die sich durch eine nahezu vollständige Energieausnutzung und eine drastische Reduktion der Schadstoffimmissionen auszeichnet. Seit Mitte der achtziger Jahre kämpft der Peiner Erfinder um die behördliche Anerkennung seiner Brennwerttechnik. Das BGH-Urteil vom März 1998, in dem festgestellt wird, dass die Erfindung Heizenergie besser nutzt, als alle vergleichbaren Öfen, war ein erster Erfolg.

Der BBU will nun gemeinsam mit weiteren Unterstützern die immer noch bestehenden behördlichen Hemmnisse beseitigen.

Der BBU kann bei seinen weiteren Maßnahmen auf die Unterstützung seiner beiden Gründungsmitglieder Prof. Dr. Kurt Oeser, Mörfelden, und Dr. Peter Menke-Glückert, Bonn zurückgreifen.

Dr. Menke-Glückert, Vorsitzender der Umweltkommission des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft (BVMW), ergriff auf dem Symposium in Peine die Initiative zur Gründung einer Gütegemeinschaft "Brennwerttechnik", die neue Bewertungskriterien und Normungsvorschläge erarbeiten wird.

Prof. Dr. Kurt Oeser, jetzt Vorsitzender der "Jury Umweltzeichen" (Blauer Engel) und langjähriger Umweltbeauftragter der Evangelischen Kirche Deutschland, sicherte seine Mitarbeit in einer VERITHERM-Unterstützungskampagne zu und will dazu beitragen, dass in der "Jury-Umweltzeichen" die Vergabekriterien des Blauen Engels für Brennwerttechnik aktualisiert werden.

Durch das vom BBU initiierte Aktionsbündnis soll zusätzlicher politischer Druck ausgeübt werden, um bei den Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik die Realisierung der Ziele im Rahmen der Weltweiten Klimakonvention und der nationalen und lokalen Umsetzung der Agenda 21 anzumahnen.

Brennwertkessel latent genutzt

Pressemittleilung in der Fachzeitschrift umwelttechnik, Ausgabe 11/12-99
Brennwertkessel latent genutzt

Ein Drittel des Energieverbrauchs wird in Deutschland zum Heizen eingesetzt; durch den Einsatz von Heizkesseln mit Brennwerttechnologie könnten jährlich ca. 5 bis 10 Mrd. m³ Gas bzw. Öl eingespart werden. Im Brennwertkessel werden die Abgase so oft umgeleitet, bis auch die letzte Restwärme ausgebeutet ist und die Abgase auf eine Temperatur von 8 ° bis 30 °C abgekühlt sind. Energieeinsparungen von bis zu 50 % werden so möglich. Gewollter Nebeneffekt ist die drastische Reduzierung des Schadstoffausstoßes. Die Veritherm-Voll-Brennwertkessel machen bei Vollastbetrieb zu jeder Zeit neben der kompletten fühlbaren Wärme auch die latente Wärme, die im Brennstoff enthalten ist, nutzbar, denn die Taupunkte von Öl und Gas werden dauerhaft und deutlich unterschritten und eine Dauerkondensation erreicht.

Gesellschaftlichen Nutzen verdeutlichen

Pressemittleilung in der Peiner Allgemeinen Zeitung vom 18.11.99
DUNGELBECK
Lobby für Veritherm

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz hat gestern bei einem Symposium in Peine ein Aktionsbündnis für umweltschonende Produkte wie das Veritherm-Heizsystem des Dungelbecker Erfinders Richard Vetter angeregt. Der gesellschaftliche Nutzen solcher Innovationen müsse deutlich werden.

SYMPOSIUM/Umweltschützer wollen Aktionsbündnis für Peiner Veritherm-Heizung

Gesellschaftlichen Nutzen verdeutlichen Peine (fw). Ökologie und Ökonomie zu verknüpfen, das ist das Ziel eines Symposiums, zu dem der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) nach Peine eingeladen hatte. Dabei machte BBU-Vorsitzender Wolfgang Guhle deutlich, was Peine mit Rio de Janeiro zu tun hat: Die Agenda 21, mit der die Regierenden weltweit die Notwendigkeit des Handelns für die Umwelt erkannt hätten. Aber beim Umsetzen dieser Erkenntnis auf die Lebensbereiche gebe es Differenzen.

Entscheidend an der Agenda 21: Jeder, der sich umweltgerecht verhalten wolle, müsse sich nicht nur über das Warum klar werden, sondern auch über das Wie. Eine Peiner Innovation, der Veritherm-Brennwertkessel von Richard Vetter, sei ein Produkt "von gesellschaftlichem Nutzen für uns alle". Guhle sprach von organisierten Zugangsbarrieren für wirkungsvolle Produkte kleiner und mittlerer Betriebe. Für einzelne Betriebe sei es oft unmöglich, effektiv mit dem gesellschaftlichen Nutzen der Produkte zu werben. Er äußerte die Hoffnung, das Symposium werde zu einer Schnittstelle, aus der mittelständische Betriebe und Multiplikatoren aus Verbänden und Institutionen ein Aktionsbündnis bilden könnten, um aufzuklären, wie Umweltverhalten alltäglich umzusetzen ist. Dr. Peter Menke-Glückert, Vorsitzender der Umweltkommission des Bundesverbandes der Mittelständischen Wirtschaft, sagte, die Effizienzrevolution komme aus dem Mittelstand, in dem die Umwelttechnik größere Beachtung verdiene.

Vetter habe Vorgänge in der Natur fürs Technische genutzt; "das wird die Technik des 21. Jahrhunderts", sagte der ehemalige Bonner Ministerialdirektor.Bei Peiner Kommunalpolitikern stieß das Symposium, an dem rund 35 Fachleute und Multiplikatoren teilnahmen, auf wenig Interesse. Von den sieben eingeladenen Fraktionsvorsitzenden des Kreistages und Stadtrates war nur Hartwig Klußmann (CDU) gekommen. Die Führungsspitze der Kreisverwaltung entsandte Elke Kentner vom Agenda-Büro.

Gespräche über Brennwert und Energieeffizienz

Pressemittleilung in der Peiner Allgemeinen Zeitung vom 11.11.99
DUNGELBECK/Umweltschutz-Bundesverband bei Vetter
Gespräche über Brennwert und Energieeffizienz

Peine (mp). Der "Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz" (BBU) lädt zu einem Symposium in die Räume des Dungelbecker Erfinders Richard Vetter ein. Beginn ist am Mittwoch, 17. November (Buß- und Bettag), um 14 Uhr. Vetter habe mit der Entwicklung des Brennwertkessels "Veritherm" gezeigt, dass "auch aus dem Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen Innovationen kommen, die einen wertvollen Beitrag zur Energieeffizienz und damit zur Nachhaltigkeit" (im Sinne der Agenda 21) leisten können, heißt es in der Pressemitteilung. Kommunen, Wohnungsgesellschaften, Gewerbetreibenden, Handwerk, Handel und Verbrauchern solle beim Symposium der Nutzen und die Tragweite der Erfindung Vetters für die Energieeinsparung und den Umweltschutz aufgezeigt werden.

Mit Multiplikatoren aus unterschiedlichen Bereichen solle über technologische Ansätze sowie über Modelle und Strategien einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung diskutiert werden. Neben Vetter, der über seinen Heizkessel und den Begriff Brennwert spricht, referieren BBU-Geschäftsführer Wolfgang Guhle, der Vorsitzende der Umweltkommission des Bundesverbandes der Mittelständischen Wirtschaft, Dr. Peter Menke-Glückert, der Vorsitzende der "Jury Umweltzeichen - Blauer Engel", Pfarrer Dr.-Ing. Kurt Oeser sowie BBU-Vorstandsmitglied Manfred Beckmann.

Erfolg vor dem Bundesgerichtshof

Artikel in der Peiner Allgemeinen Zeitung vom 02.07.98
DUNGELBECK/Erfinder Richard Vetter sieht sich im Streit um den Brennwert-Begriff bestätigt
Erfolg vor dem Bundesgerichtshof

Der Dungelbecker Erfinder Richard Vetter freut sich: Der Bundesgerichtshof hat eine Urteil des Oberlandesgerichts Celle aufgehoben und dorthin zurückverwiesen. Es geht um die Bezeichnung "Brennwertkessel", mit der die Firma Bomat nach Vetters Meinung zu unrecht geworben hat.

Peine-Dungelbeck (mp). Beim OLG Celle war Vetter 1995 mit seiner Klage gegen diese Firma gescheitert. "Meine Heizkessel sind die einzigen wahren Brennwertkessel, die es gibt", sagt der Erfinder. "Aber andere werben mit dieser Bezeichnung und können dabei nicht gestoppt werden."

Jahrelang hat er bereits prozessiert, jetzt fühlt er sich vom Bundesgerichtshof bestätigt. Denn der BGH schreibt in der Erläuterung zum Urteil: "Brennwertkessel sind nach der einschlägigen Norm Kessel, in denen latente Wärme, die im Abgas in Form von Wasserdampf enthalten ist, durch Kondensation nutzbar gemacht wird."

Wärme im Wasserdampf genutzt
Damit hat das Gericht eine Definition festgeschrieben, auf die sich Vetter immer berufen hat. Ihm geht es bei dem Prozeß vor allem um die gerichtliche Klärung der Verwendung des Begriffs "Brennwert". Der werde von vielen Heizungs-Herstellern - und sogar von Stellen, die Zertifikate erteilen - seiner Meinung nach fälschlich benutzt.
Vetter bezieht sich auf die DIN 4702 und das Bundes-Immissionsschutzgesetz, deren Definition jetzt höchstrichterlich bestätigt wurde:
Entscheidend für Brennwertkessel ist die Ausnutzung der im Wasserdampf enthaltenen Wärme des Abgases. Dies sei etwas anderes als die fühlbare Wärme.
Das Ausnutzen der Wasserdampf-Wärme kann nur nach Kondensation erfolgen, und damit der Wasser- dampf kondensiert, müsse die Abgastemperatur bei Ölheizungen weit unter 47 °C, bei Gasheizungen weit unter 57 °C liegen. Hier beginnt jeweils das Kondensieren. Bei Vetters VERITHERM-Kessel betrage die Abgastemperatur höchstens bis zu 25 °C, bei dem Bomat-Kessel, um den es in dem Urteil geht, 85 °C. Keine Kondensation, kein Brennwertkessel, schließt Vetter. Bei so hohen Temperaturen könne die latente Wärme (Verdampfungswärme) nicht ausgenutzt werden. Deswegen reduziere sich der Wirkungsgrad. Schadstoffmessungen könnten zwar durchaus gute Werte anzeigen, aber die eingesetzte Energie werde nicht optimal ausgenutzt, was das Wesen des echten Brennwertkessels sei. "Kohlendioxid-Messungen haben mit Brennwert nichts zu tun", sagt Vetter.

Die Norm bestätigt
In der Urteilsbegründung definiert der BGH zwar den Begriff Brennwertkessel, bezieht aber sonst zu dem Brennwert-Streit keine Stellung und hebt das Celler Urteil aus einem verfahrenstechnischen Grund auf: Das OLG hatte Vetters Klage unter anderem abgewiesen, weil der betreffende Heizkessel laut Herstellerangaben nicht mehr gebaut werde. Diese Begründung wollte der BGH nicht akzeptieren. Die beanstandete Werbung für den Kessel der Firma Bomat unterbleibe nicht zwangs- läufig, nur weil der Kessel nicht mehr gebaut wird. Der 78jährige Vetter indes freut sich über die Bestätigung der Norm in der Begründung des BGH. Er brauche jetzt nicht auf das neue Urteil aus Celle zu warten, was zwei bis drei Jahre dauern könne. Er habe endlich die richterliche Definition schwarz auf weiß.

Zweite Schlange

Pressemittleilung DER SPIEGEL, Ausgabe 9/1985
Zweite Schlange
Richard Vetter, Erfinder des "Wunderofens aus Peine", kämpft gegen den TÜV. Bei einem Ortstermin, vor TV-Kameras, obsiegte er. *

Die Gestrengen vom TÜV hatten den Heizofen und seine Abgase gemessen - und zu heiß befunden.

Das hätte das Aus bedeutet für den "Wunderofen aus Peine" ("Welt"), den umweltfreundlichen "Sparofen" ("Hannoversche Allgemeine"), der Politiker und Ingenieure, Behörden und sogar den niedersächsischen Landtag beschäftigt: Überstiege die Temperatur der Abgase, die durch ein simples Plastikrohr aus dem Heizsystem entweichen, den kritischen Wert von 60 Grad, so müßte dem Erfinder die Betriebserlaubnis versagt bleiben.

Doch dann, unter den TV-Kameras von "Panorama", verhedderten sich die Hannoveraner TÜV-Ingenieure wieder in ihren eigenen Meßgeräten. Letzten Dienstag wurde das für den TÜV peinliche Fernseh-Stück ausgestrahlt: Der Meßschreiber des Thermometers wollte und wollte nicht über 50 Wärmegrade hinausklettern (zwischen 100 und 200 Grad Celsius waren angeblich bei früheren Tests gemessen worden). TÜV-Abteilungsleiter Rolf Schlüter nach mehrstündigem Testlauf kleinlaut: "Wir werden die angesetzte Messung nicht auf 100 Grad bringen können."

Damit ist einstweilen der Weg wieder frei für das "Veritherm"-Heizsystem des gelernten Müllermeisters und Erfinders Richard Vetter, 65, aus Peine-Dungelbeck - ein offenbar pfiffiges Stück umweltfreundlicher Technologie, dessen Ausbreitung derzeit noch von "den Schlingen der Bürokratie" (so die Zeitschrift "Natur") behindert wird.

Mehr als sechs Jahre Arbeit und über fünf Millionen Mark hat Vetter in seine Erfindung investiert. Der größte Teil des Geldes stammte aus einer Versicherungssumme, die er kassiert hatte, nachdem 1977 eine von ihm betriebene Brotfabrik abbrannte.

Der Handwerksmeister hatte seine Erfindung schon 1982 fertig - seither sieht sich der cholerische Tüftler von "Banditen, verfluchten", ja, von einer "ganzen Teufelsgesellschaft" verfolgt, in Gestalt von renitenten Bezirksschornsteinfegermeistern, TÜV-Ingenieuren und Behördenvertretern. Bis heute hat ihm das niedersächsische Sozialministerium, die für ihn zuständige oberste Genehmigungsbehörde, das Plazet für seinen Spar-Kessel versagt.

Kern der Erfindung ist der Einbau eines zweiten Wärmetauschers im Kesselraum (siehe Graphik Seite 202). Während normalerweise die Heizflamme nur _(Mit Granulat-Behälter. )

eine Rohrschlange im Brennraum umstreicht - in ihr wird das Wasser aufgeheizt, das sodann die Heizkörper in den Wohnräumen durchströmt -, gibt es bei "Veritherm" noch eine zweite Heizschlange, weiter unten im Kessel.

Statt wie beim herkömmlichen Kessel die über 200 Grad heißen Abgase, die beim Verbrennen von Öl oder Gas entstehen, durch den Schornstein in die Luft zu jagen, benutzt Vetter sie dazu, in dem zweiten, unabhängigen Kreislauf Wasch- oder Badewasser zu erwärmen. Auf diese Weise abgekühlt, strömt die Abluft noch an einem Wassersprüher vorbei. Beides zusammen bewirkt, daß die Abluft kondensiert und der größte Teil der sonst aus dem Schornstein entweichenden Schadstoffe sich in einer schubladenartigen Wanne unter dem Kessel sammelt.

Die Säure im Wasser wiederum wird durch ein Granulat (jährliche Kosten: zehn Mark) neutralisiert. Am Ende habe das Kondensat "Trinkwasserqualität", es könne also unbedenklich in die Kanalisation geleitet werden, bescheinigte ein amtlich zugelassener Lebensmittelchemiker dem Ofenbauer aus Peine.

"Der saure Regen, der sonst unkontrolliert in der freien Natur entsteht", so umschrieb "Natur" das Konzept des Erfinders, "findet kontrolliert im Heizkessel statt." Und da die Abluft am Ende nur noch 30 Grad warm und säurearm ist, braucht der "Wunderofen" auch keinen feuerfesten Kamin; die Abluft kann nicht im Schornstein "sotten" und keine Stahlrohre zerfressen - es genügen, sagt der Erfinder, ein Ventilator und ein schlichtes Plastikrohr.

Mit dieser Vorstellung jedoch mögen sich Schornsteinfeger, Brandsachverständige und wohl auch die mächtige Heizkessel-Konkurrenz noch nicht befreunden - obwohl schon etliche der neuartigen "Veritherm"-Heizungen anstandslos in Betrieb sind. Die bullern gleichsam im rechtsfreien Raum, weil die sogenannte Bauartzulassung, die Genehmigung für diesen Typ von Heizanlagen (Anschaffungskosten, je nach Baugröße: 6000 bis 24 000 Mark) noch aussteht.

Daß 92 Prozent des im Brennstoff enthaltenen Schwefels in der Anlage zurückgehalten werden, hatte der TÜV Hannover in einem Teilgutachten bereits im Dezember 1982 attestiert. Im praktischen Einsatz, so bei dem Peiner Immobilienbesitzer Roman Willi Hartfil, der sich zehn Anlagen in seine Häuser einbauen ließ, hat sich auch die versprochene Heizöl-Einsparung bestätigt: 45 Prozent Ersparnis gegenüber herkömmlichen Anlagen, weil durch die doppelte Ausnutzung der Heizgase der Wirkungsgrad entsprechend erhöht wird.

Obwohl Vetter einen Sicherheitsschalter einbaute, der die Anlage abschaltet, falls die Abgastemperatur gefährlich ansteigt, richtet sich vor allem auf das rückwärtige Plastikrohr noch die Skepsis der Behörden. Der Kunststoff, fürchten sie, könne sich entzünden.

Diese Bedenken hatte der TÜV Hannover durch seine Abgas-Messungen bestärkt, die angeblich bei Probeläufen mit dem Heizsystem gewonnen worden waren. Nach der Meß-Pleite vor den TV-Kameras kann Erfinder Vetter, der gern 200 Öfen täglich produzieren möchte, wieder hoffen.

"Die Chancen des Kessels", erklärte letzte Woche Regierungsrat Peter Lamm vom niedersächsischen Sozialministerium, hätten sich "deutlich erhöht".

[Grafiktext]

DER SAURE REGEN BLEIBT IM KESSEL Funktionsweise der Heizanlage "Veritherm" (schematisch) zu den Heizkörpern Frischluft Abluft Brenner Ventilator 1. Wärmetauscher Wassersprüher 2. Wärmetauscher erwärmtes Brauchwasser Granulat Wasserabfluß zur Kanalisation Die heißen Verbrennungsgase erhitzen im 1. Wärmetauscher das Wasser, das die Heizkörper durchströmt. Danach passieren sie einen 2. Wärmetauscher (für Wasch- oder Badewasser) sowie eine Düse, die Wasser versprüht. Dabei kühlt die Abluft so weit ab, daß sie kondensiert. Die Schadstoffe, die sonst durch den Schornstein entweichen, bleiben - gleichsam als Saurer Regen - im Kondenswasser gelöst, das sodann durch ein Granulat wieder neutralisiert wird. Die nur noch geringfügig schwefelhaltige Abluft, auf 30 Grad gekühlt, wird durch ein PVC-Rohr ins Freie geführt.

[GrafiktextEnde]